Nationalpark Brijuni
Die Inseln waren schon in vorantiker Zeit bewohnt. Archäologische Spuren deuten auf eine Erstbesiedlung um etwa 3000 v. Chr. hin. Aus römischer Zeit stammen die Ruinen in der Val Catena-Bucht / Uvala Verige. Besonders geschätzt waren sie von den Römern, die dort, wie auch im ganzen südlichen Istrien, Latifundien anlegten und luxuriöse Villen errichteten. Am pompösesten ist zweifellos der im 1. nachchristlichen Jahrhundert errichtete Komplex eines Sommerschlosses in der Bucht Verige. Die freigelegten Reste dieses Komplexes erstrecken sich über eine Fläche von 5 Hektar.
Auf Brijuni setzte sich das Leben auch im Mittelalter und unter venezianischer Herrschaft fort. Im 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Archipel wegen einer Malaria-Epidemie gänzlich verlassen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlegte Österreich den wichtigsten Kriegshafen der kaiserlichen Marine von Venedig nach Pula und ließ auf Brijuni sieben Wehranlagen bauen, deren größte die Festung auf dem Hügel Vela Straza auf Veliki Brijun war. Damals war sie eine der stärksten Befestigungsanlagen im Mittelmeerraum.
Im Jahr 1893 wurde der Archipel vom österreichischen Industriellen Paul Kupelwieser gekauft, der das bis zum ersten Weltkrieg verwahrloste Gebiet in eines der damals attraktivsten und mondänsten Urlaubsparadiese umwandelte. Von 1947 bis zu seinem Tod 1980 war der Archipel offizielle Residenz des jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito. In dieser Zeit, als zahlreiche Staatsmänner in Brijuni weilten, wurden neue Luxusobjekte errichtet und die Parkanlagen, Lichtungen und Wälder erneuert. Seit 1983 ist der Brijuni-Archipel Nationalpark.
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