Zentralkroatien

Mittelkroatien ist im geographischen Sinn ein Teil des Südwestrandes des peripannonischen Raums, in dem gebirgige und hügelige Landschaften, Gebirgsfußregionen, Bachtäler und an größeren Flüssen gelege Ebenen eine morphologische Einheit bilden. Dieses Gebiet durchfließt die Sava, der größte und wasserreichste kroatische Fluss.

Die gebirgigen Landschaftsteile sind relativ niedrig und mit üppiger Vegetation bewachsen; nur die Berge Medvednica, Zumberacka Gora und Ivancica erreichen eine Höhe von über 1000 Metern.

Angesichts der Faszination, die das Meer auf viele Menschen ausübt, ist es nur allzu verständlich, dass die meisten Kroatienurlauber dem Reiz der Küstenlandschaft erliegen und darüber die Erkundung des Landesinneren vernachlässigen. Im Hinblick auf die Kultur und vor allem Naturschätze, die tief im Herzen des Binnenlandes verborgen liegen, ist dies jedoch ein Versäumnis, das man spätestens beim zweiten Kroatienbesuch nachholen sollte.

Zentral, Hoch oder Mittelkroatien, wie man den Teil Kroatiens nennt, der weder zu Istrien, Dalmatien oder Slawonien gehört, besticht durch eine landschaftliche Vielfalt, die von hoch aufragenden Gebirgen über sanfte Hügelketten bis zu fruchtbaren Tälern reicht, von denen das der Save das größte ist. An der Save und ihren Nebenflüssen liegen die wichtigsten Städte Zentralkroatiens: Zagreb, Sisak und das im 17. Jh. gegründete Karlovac, das im 18. Jh. zu einem der größten Handeslzentren des historischen Südslawiens aufstieg. Das in seiner Funktion als Landeshauptstadt noch junge Zagreb ist mit seinen knapp 800000 Einwohnern die größte Stadt Kroatiens und hat sich in jüngerer Zeit so herausgeputzt, dass man sich beim Stadtbummel mitunter lebhaft an Wien erinnert fühlt.

Die mit Abstand meistbesuchte und weit über die Grenzen des Landes bekannte Attraktion Zentralkroatiens ist der Nationalpark Plitvicer Seen im hügeligen Karstgebiet etwa 120 km südlich von Zagreb. Rund 900000 Menschen zieht es alljährlich an die blaugrün schimmernden, kaskadenförmig angelegten Seen, die bereits 1979 in das Welterbe der UNESCO aufgenommen wurden.

Mittelkroatien bildet, was auch diese Bezeichnung besagt, den Kern des kroatischen Gesamtgebiets, in dem mittelbar oder unmittelbar alle Wesenszüge des kroatischen Landes zusammentreffen. Da kreuzen sich alle wichtigeren längs, senkrecht und diagonal verlaufenden Verkehrswege, auf denen Jahrhunderte und auch Jahrtausende lang nicht nur Güter ausgetauscht wurden, sondern auch Begegnung, Austausch und Durchdringung verschiedener Kulturen und Bräuche stattfanden. Die bleibende strategische Bedeutung dieses Raumes bedingte auch seine dichte Besiedlung und die Entstehung zahlreicher Städte, Marktflecken und strategisch wichtiger Befestigungen. Mittelkroatien ist auch heute das am dichtesten besiedelte Gebiet Kroatiens: Auf einem Gebiet, das ein Drittel des kroatischen Territoriums einnimmt, lebt beinahe die Hälfte der Gesamtbevölkerung des Landes. Fast in der Mitte dieses Raumes begann sich im Mittelalter am Knotenpunkt der Verkehrswege eine Gruppe benachbarter Siedlungen auszubilden, die sich im Laufe der Zeit zur kroatischen Hauptstadt Zagreb zusammenschlössen.

Kroatien Birgit Gläser

Zentralkroatien Diskussionsforum

  • jastrebarsko
    jastrebarsko

    Etwa dreißig Kilometer von Zagreb entfernt liegt an der Straße nach Karlovac Jastrebarsko, der Mitelpunkt der Plesivica Gebirgsgegend. Es ist von Weinbergen umgeben und konte sich somit als Weinbauzentrum dieser Gegend entwickeln. Im 16. Jahrhundert wurde in Jastrebarsko ein Schlos mit vier Flügeln und zwei starken abgerundeten Ecktürmen erichtet. Es gehörte der bekanten Adligenfamilie Erdödy. Die Arkadenhale im Inenhof stamt vom einem barocken Bau, der davor auf dieser Stele gestanden hat.

Die Website verwendet Cookies gemäß den Einstellungen Ihres Browsers. [ok]